Big Four oder Big Fail? Die Kosten dafür, Deloitte, PwC, EY und KPMG unsere Cybersicherheit anzuvertrauen

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Die vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften – Deloitte, PwC, EY und KPMG – haben seit dem Morris-Wurm-Vorfall 1988 und der Großen Rezession 2008 erhebliche Fortschritte in der Cybersicherheit gemacht und bieten Dienste wie Bedrohungserkennung, Datenschutz-Frameworks und Identitätsmanagement an, um der zunehmenden Digitalisierung gerecht zu werden Schwachstellen. Trotz ihres Fachwissens haben jedoch mehrere aufsehenerregende Datenverstöße, wie der Deloitte-Hack im Jahr 2017 und die Rolle von PwC bei der Prüfung von Yahoo vor dem massiven Verstoß, Bedenken hinsichtlich ihrer Fähigkeit geweckt, sensible Daten wirksam zu schützen. Diese Erfolgsbilanz von Misserfolgen stellt in Frage, ob man diesen Firmen trotz ihrer Ressourcen und Erfahrung wirklich vertrauen kann, dass sie unsere wichtigsten digitalen Vermögenswerte schützen.

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Das Auftauchen des Morris-Wurms im Jahr 1988 markierte einen entscheidenden Moment in der Geschichte der Cybersicherheit und verdeutlichte die Verwundbarkeit miteinander verbundener Systeme. Obwohl die Ära nicht so schnelllebig war wie heute, katalysierte das Ereignis die Integration von Cybersicherheit in organisatorische Prioritäten und brachte innerhalb von weniger als einem Jahrzehnt sogar die vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften – Deloitte, PwC, EY und KPMG – in diesen Bereich. Diese Unternehmen erkannten die zunehmende Bedeutung der digitalen Sicherheit und erweiterten ihre Dienstleistungen über die traditionelle Finanzprüfung hinaus auf IT-Governance, Risikomanagement und Cybersicherheitsberatung.

Ausbau der Cybersicherheit nach der Rezession 2008 Fast ein Jahrzehnt später veränderte die große Rezession von 2008 die Weltwirtschaft und zwang Unternehmen dazu, ihre Abläufe zu rationalisieren und Kostensenkungsmaßnahmen zu ergreifen. Diese rasante Digitalisierung hat kritische Schwachstellen im Bereich der Cybersicherheit aufgedeckt und neue Chancen und Herausforderungen für die Big Four geschaffen. Um diesen Risiken zu begegnen, hat Deloitte fortschrittliche Cyber-Intelligence-Center eingerichtet, die Bedrohungserkennungs- und Reaktionsdienste anbieten. PwC hingegen hat seine Cybersicherheits- und Datenschutzpraxis eingeführt und bietet maßgeschneiderte Lösungen wie Schwachstellenbewertungen und die Einhaltung neuer Vorschriften wie PCI-DSS für sichere Online-Zahlungen.

In der Zwischenzeit konzentrierte sich EY auf das Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM), um Unternehmen dabei zu helfen, ihre Systeme vor unbefugtem Zugriff zu schützen, insbesondere da Verstöße im Zusammenhang mit gestohlenen Zugangsdaten immer häufiger vorkamen. Die Einführung von Datenschutz-Frameworks durch KPMG zielte darauf ab, Unternehmen bei der Einhaltung neuer Datenschutzgesetze wie der DSGVO zu unterstützen. Aufsehen erregende Vorfälle wie der Verstoß gegen Heartland Payment Systems im Jahr 2008, bei dem Millionen von Kreditkartendaten offengelegt wurden, unterstrichen die Bedeutung dieser Dienste zusätzlich. Als Reaktion darauf arbeitete einer der Big Four mit Finanzinstituten zusammen, um eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und fortschrittliche Tools zur Betrugserkennung zu implementieren und so ähnliche Vorfälle zu verhindern.

Versäumnisse beim Schutz der Daten Trotz ihres bedeutenden Beitrags zur Weiterentwicklung der Cybersicherheit waren die Big Four nicht immun gegen Kritik oder Misserfolge. Bemerkenswerte Verstöße, wie der E-Mail-Hack von Deloitte im Jahr 2017, haben eklatante Sicherheitslücken aufgezeigt. Durch diesen Vorfall wurden vertrauliche E-Mails und Kundendatensätze offengelegt, was die Glaubwürdigkeit des Unternehmens als führendes Unternehmen im Bereich Cybersicherheit untergrub. Ebenso warf die Beteiligung von PwC an der Prüfung von Organisationen, bei denen es später zu massiven Verstößen kam, Fragen hinsichtlich der Wirksamkeit des Risikomanagements auf. PwC prüfte beispielsweise Yahoo kurz vor der berüchtigten Datenpanne, bei der die persönlichen Daten von 3 Milliarden Nutzern offengelegt wurden. Diese Ereignisse verdeutlichen die Grenzen und Schwachstellen der von den Big Four angebotenen Dienste, auch wenn diese sich weiterhin als führend auf diesem Gebiet positionieren.

Die entscheidende Rolle der Cybersicherheit In der heutigen vernetzten Welt ist Cybersicherheit nicht nur ein technisches Problem – sie ist ein Eckpfeiler der Finanzstabilität, des Verbrauchervertrauens und der nationalen Sicherheit. Der Schutz von Finanzdaten, geistigem Eigentum und persönlichen Daten ist von größter Bedeutung, da Verstöße verheerende Folgen haben können, darunter Identitätsdiebstahl, finanzielle Verluste und Reputationsschäden. Das wiederholte Versäumnis der Big Four beim Schutz sensibler Daten wirft jedoch eine dringende Frage auf: Sollten wir diesen Unternehmen, die trotz ihres Fachwissens und ihrer Ressourcen ins Stocken geraten sind, weiterhin vertrauen?

Während die Big Four zweifellos bedeutende Fortschritte in der Cybersicherheit vorangetrieben haben, zeigt ihre Erfolgsbilanz die inhärenten Herausforderungen, den sich entwickelnden Bedrohungen immer einen Schritt voraus zu sein. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von Transparenz, Verantwortlichkeit und kontinuierlicher Verbesserung – nicht nur für diese Unternehmen, sondern für die Cybersicherheitsbranche insgesamt. Nur wenn man aus den Fehlern der Vergangenheit lernt und sich an neue Herausforderungen anpasst, kann das Vertrauen in diese Organisationen wiederhergestellt und die Sicherheit kritischer digitaler Infrastrukturen gewährleistet werden.

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Im heutigen digitalen Zeitalter hinterlassen unsere Online-Aktivitäten einen riesigen digitalen Fußabdruck, der für Marketing, Überwachung und sogar Manipulation genutzt werden kann. Obwohl es personalisierte Erlebnisse bietet, birgt es auch erhebliche Risiken für die Privatsphäre, die Sicherheit und die psychische Gesundheit. Die wachsende Rolle von KI und Automatisierung bei der Verfolgung und Analyse von Daten gibt Anlass zur Sorge hinsichtlich Missbrauch und mangelnder Kontrolle. Um die Rechte des Einzelnen zu schützen, sind ein stärkerer Schutz der Privatsphäre, Transparenz und das Recht auf Löschung personenbezogener Daten (das Recht auf Vergessenwerden) unerlässlich. Diese Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass unser digitaler Fußabdruck verantwortungsvoll und ethisch verwaltet wird.